Veröffentlicht:08.10.2024
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Sie töten selbst die stärksten Bakterien. Tschechische Wissenschaftler haben revolutionäre Antibiotika entwickelt

Wissenschaftler der Palacký-Universität in Olomouc und der Universität für Bergbau und Metallurgie in Ostrava haben in Zusammenarbeit mit Kollegen aus China einen einzigartigen Weg zur Entwicklung einer neuen Generation von Antibiotika gefunden, die gegen eine Vielzahl von Bakterien wirksam sind und auch die Entwicklung von Bakterienresistenzen verhindern können. Das neue Material hat vor allem in der lokalen Therapie, zum Beispiel bei der Wundheilung, großes Potenzial.

Das Spurenelement Mangan wird zu einem wirksamen Antibiotikum, indem es mit Hilfe der Atomtechnik in der Struktur von chemisch verändertem Graphen verankert wird. Die Entdeckung wurde in der renommierten Fachzeitschrift Advanced Materials veröffentlicht und die Wissenschaftler haben ein europäisches Patent zum Schutz des Materials angemeldet.

„Das entwickelte Material kann das Wachstum aller von uns untersuchten Bakterientypen, einschließlich hochresistenter Krankheitserreger, zerstören und verhindern“, sagte Radek Zbořil, ein physikalischer Chemiker und Autor des Forschungskonzepts, der am tschechischen Institut für Forschung und fortgeschrittene Technologien - CATRIN UP und am Zentrum für Energie- und Umwelttechnologien (CEET) der VŠB-TUO arbeitet.

„Die Tests zeigten eine sehr schnelle und effektive Heilung der durch einen resistenten Stamm von Staphylococcus aureus (goldener Staphylococcus) verursachten Hautinfektion und einen dramatischen Rückgang aller Entzündungsmarker“, sagte Milan Kolář, Mikrobiologe und Dekan der Medizinischen Fakultät der UP, der an der Forschung beteiligt war.

Ihm zufolge kann man bereits jetzt die Verwendung eines neuartigen Antibiotikums zur Abdeckung von Wunden oder zur antibakteriellen Behandlung von Oberflächen künstlicher Materialien, beispielsweise auf künstlichem Gelenkersatz, Stents oder Kanülen, in Betracht ziehen.

Nach Angaben der UNO wird geschätzt, dass unbehandelbare Infektionen, die durch multiresistente Bakterien verursacht werden, bis zum Jahr 2050 die häufigste Todesursache sein werden, wenn die bakterielle Resistenz weiterhin mit der gleichen Geschwindigkeit zunimmt wie heute.

Sogenannte „Superbugs“ stellen somit eine globale Bedrohung für die Menschheit dar, deren Lösung in der Entwicklung neuer antibakterieller Wirkstoffe besteht, die in der Lage sind, die bestehenden Mechanismen zu umgehen, die Bakterien zu ihrem eigenen Schutz entwickeln.

Die Forschungsarbeit des Teams bestätigt somit das ungeahnte Potenzial der Atomtechnik, eine der größten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen.

Vorbereitet durch das Team von CzechTrade Austria.
Quelle: idnes.cz